Hast du zu viel Stress in deinen Wechseljahren? Einige Anzeichen zeigen sich oft ganz anders als erwartet – und viele Frauen übersehen diese wichtigen Warnsignale ihres Körpers manchmal.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe lange Zeit die Zeichen, die mir mein Körper gesendet hat, entweder gar nicht wahrgenommen oder nicht richtig einordnen können. Gerade in den Wechseljahren ist es manchmal schwierig zu unterscheiden: Sind das normale Veränderungen oder zeigt mir mein Körper, dass der Stress jetzt echt zu viel ist?
Seit vielen Jahren unterrichte ich Yoga für die Wechseljahre und sehe immer wieder Frauen, die mit genau dieser Unsicherheit zu mir kommen. Ich habe sie selbst ja auch erlebt. Nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema war mir klar, dass mein immenser Stress und das Hormonchaos in meinem Körper zusammenhingen. Und wie wichtig es ist, die Stresssignale zu erkennen, auf den eigenen Körper zu hören und ihm zu geben, was er braucht – zum Beispiel ausreichend Pausen und Entspannung, um zu regenerieren.
In diesem Artikel zeige ich dir fünf eher überraschende Anzeichen für zu viel Stress in den Wechseljahren. Du erfährst, warum diese Symptome auftreten und wie du sie als Warnsignale deines Körpers richtig deuten kannst. Am Ende des Artikels kennst du nicht nur diese wichtigen Stresssignale, sondern verstehst auch den Zusammenhang zwischen hormonellen Veränderungen und Stressreaktionen in deinem Körper besser.
Warum Stress in den Wechseljahren anders wirkt als in anderen Lebensphasen
Die hormonelle Komponente macht den entscheidenden Unterschied: In den Wechseljahren wird Stress durch hormonelle Veränderungen verstärkt und anders verarbeitet. Der sinkende Östrogenspiegel beeinträchtigt die körpereigene Stressregulation, da Östrogen normalerweise den Cortisolspiegel reguliert. Und durch das ebenfalls reduzierte Progesteron fehlt zusätzlich die natürliche beruhigende Wirkung dieses Hormons auf dein Nervensystem.
Das führt zu besonderen Stressauswirkungen wie:
- Verstärkung typischer Wechseljahressymptome wie Hitzewallungen und Schlafstörungen
- Erhöhtes Risiko für depressive Verstimmungen (2,5-fach höher als in anderen Lebensphasen)
- Stärkere Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit
Besonders gemein: Es entsteht ein Kreislauf, bei dem die hormonellen Veränderungen die Stresssymptome verstärken, während Stress wiederum die Wechseljahresbeschwerden triggert oder verschlimmert.
Warum ist das so? Wenn in deinem Körper weniger Progesteron in den Eierstöcken produziert wird, übernehmen die Nebennieren einen Teil dieser Aufgabe. Sehr schlau. Sie produzieren zwar nur eine kleine Menge, aber die ist wichtig. Die Nebennieren produzieren auch Cortisol, eines deiner wichtigen Stresshormone. Leider haben beide Hormone ein gemeinsames Vorläufermolekül, nämlich Pregnenolon. Da es bei Stress um dein Überleben geht (Kampf- oder Fluchtmodus), wird dieser Baustein bevorzugt für die Cortisolproduktion genutzt. Deine Sexualhormone haben das Nachsehen.
Lass uns auf die Anzeichen von zu viel Stress für uns Frauen im Wechsel schauen.
Die bekannten Stresssymptome für Frauen in der Lebensmitte
Bevor wir zu den überraschenden Signalen kommen, lass uns kurz über die “klassischen” Stressanzeichen sprechen. Vielleicht nickst du bei dem einen oder anderen Punkt schon innerlich mit?
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche
Du sitzt in einer wichtigen Besprechung und plötzlich überrollt dich diese Hitzewelle – schon wieder. Stress kann deine Hitzewallungen nicht nur häufiger, sondern auch intensiver machen. Was früher vielleicht nur lästig war, wird in stressigen Phasen zur echten Herausforderung.
- Der Schlaf, der einfach nicht kommen will
Du liegst im Bett, starrst an die Decke und deine Gedanken kreisen. Oder du wachst nachts auf und kannst einfach nicht mehr einschlafen. Stress und hormonelle Veränderungen – diese Kombination kann dir buchstäblich den Schlaf rauben.
- Stimmungsschwankungen
Eben noch gut gelaunt, im nächsten Moment könntest du in Tränen ausbrechen oder vor Wut platzen. Diese emotionale Achterbahnfahrt wird durch Stress noch verstärkt. Vielleicht kennen deine Liebsten schon deinen berüchtigten “Das-ist-jetzt-keine-guter-Zeitpunkt”-Blick.
- Diese innere Unruhe, die einfach nicht weggeht
Du fühlst dich wie aufgezogen, kannst nicht stillsitzen und hast permanent das Gefühl, etwas tun zu müssen. Selbst wenn du erschöpft bist, findest du keine innere Ruhe – ein typisches Zeichen dafür, dass dein Stresslevel zu hoch ist.
Bestimmt kennst du darüber hinaus noch andere Signale, die dein Körper dir als Stoppschild vorhält. Aber wie sieht es mit den folgenden Symptomen aus? Hättest du sie mit Stress und deiner Hormonumstellung in Verbindung gebracht?
Die 5 eher überraschenden Anzeichen für Stress in den Wechseljahren
Kommen wir zu den nicht ganz so bekannten Anhaltspunkten, dass dein Stresslevel in der Lebensmitte zu hoch sein kann.
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Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Wechseljahren – wenn die Nerven verrückt spielen
Hast du schon mal ein seltsames Kribbeln oder Taubheitsgefühle in deinen Händen, Füßen, Armen oder Beinen bemerkt? Wenn ja, bist du damit nicht allein. Etwa jede vierte Frau in den Wechseljahren kennt das.
Was viele nicht wissen: Diese Empfindungen können ein Zeichen von zu viel Stress sein. Sie entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel zwischen dem sinkenden Östrogenspiegel und unserem Nervensystem.
Stell dir vor, dein Körper ist wie ein fein abgestimmtes Orchester. Östrogen und Progesteron sind dabei die Dirigenten, die dafür sorgen, dass alle Instrumente – einschließlich deiner Nerven – harmonisch zusammenspielen. Wenn diese Hormone in den Wechseljahren abnehmen oder extrem schwanken, kann es zu Misstönen kommen. Deine Nerven reagieren überempfindlich oder senden einfach falsche Signale.
So können sich diese “unschönen Klänge” in deinem Körper bemerkbar machen:
- Ein feines Prickeln, als würden Ameisen über deine Haut laufen
- Ein pelziges Gefühl in Händen oder Füßen
- Eine brennende Empfindung, ähnlich einem Insektenstich
- Ein komplettes Taubheitsgefühl in einzelnen Fingern oder im ganzen Arm oder Bein
Diese Symptome können ganz plötzlich auftreten und ebenso schnell wieder verschwinden. Sie können dich sowohl in Ruhephasen als auch in Bewegung überraschen. Logisch, dass das Verunsicherung bewirken kann.
Stress verstärkt diese Missempfindungen. Er erhöht die Reizbarkeit deiner Nerven und stört deine hormonelle Balance. Kommen dir solche Empfindungen bekannt vor? Versuche mehr Entspannung in deinen Alltag zu bringen. Tipp: Schalte spätestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen alle Displays aus, um deinem Nervensystem ebenfalls Gelegenheit zum Runterfahren zu geben.
2. Wenn dein Gedächtnis in den Wechseljahren plötzlich streikt – der gefürchtete Brain Fog
Kennst du diese Momente, in denen du mitten im Satz den Faden verlierst oder zum dritten Mal am Tag nach deiner Brille suchst, die auf deinem Kopf sitzt? Yep, das könnte der sogenannte Brain Fog sein. Besonders in der oft stressigen Perimenopause (also in den 1-2 Jahren um die Menopause – dem letzten Tag deiner Regelblutung – herum) vernebelt er die Gehirne von uns Frauen.
Der Hintergrund: Östrogen sorgt dafür, dass deine Gehirnzellen gut mit Energie versorgt werden und effektiv arbeiten können. Es unterstützt auch dabei, dass deine Gehirnzellen länger fit bleiben und neue Verbindungen untereinander knüpfen. Wenn der Östrogenspiegel in den Wechseljahren erst extrem schwankt und dann immer mehr absinkt, hat das entsprechende Auswirkungen auf dein Gehirn. Das kann sich in vielen Bereichen zeigen, vom Gedächtnis bis zur Problemlösung.
Vielleicht hast du folgende Situationen schon erlebt:
- Du verlierst häufiger den roten Faden in Gesprächen
- Termine und Namen entfallen dir öfter als früher
- Multitasking fällt dir zunehmend schwerer (ist eh nicht gut 😉 )
- Du stehst in einem Raum und weißt nicht mehr, was du dort eigentlich wolltest
- Du brauchst länger, um neue Informationen zu verarbeiten
- Du liest eine Seite in einem Buch und weißt am Ender der Seite nicht mehr, was oben stand
Was passiert, wenn jetzt auch noch zu viel Stress ins Spiel kommt? Der erhöhte Cortisolspiegel verstärkt die Gedächtnisprobleme und lässt sie häufiger auftreten. Was früher problemlos fast nebenbei lief, erfordert plötzlich deine volle Konzentration. Außerdem schläfst du schlechter, wenn du dauerhaft gestresst bist. Und schlechter Schlaf wirkt sich ebenfalls negativ auf dein Gehirn aus.
In einem Punkt kannst du aufatmen: Der Brain Fog hat nichts mit mangelnder Intelligenz oder beginnendem geistigen Abbau zu tun. Es handelt sich also nicht um erste Anzeichen einer Demenz, sondern um ein weiteres Merkmal der teils herausfordernden Phase deiner hormonellen Umstellung. Die kannst du durch Stressreduktion zwar nicht komplett umgehen, aber teils weniger intensiv wahrnehmen. Wo kannst du Druck rausnehmen? Was musst du gerade wirklich selbst tun, was kannst du delegieren? Reichen 80% statt 100%? Lass mehr Entspannung in deinem Leben zu.
Übrigens: Wenn sich dein gesunkener Hormonspiegel langsam eingependelt hat, wird es auch wieder deutlich klarer im Kopf. Dein Gehirn ist anpassungsfähig, also durchhalten!
3. Zunahme von Allergien in den Wechseljahren – wenn es in stressigen Zeiten juckt oder das Atmen schwer fällt
Haaaatschiie! Hast du plötzlich Heuschnupfen? Vielleicht reagierst du auf Pollen, die dir früher nichts ausgemacht haben, oder deine bestehenden Allergien werden deutlich schlimmer? Worauf du das wahrscheinlich noch nicht zurückgeführt hast: Auf den Zusammenhang zwischen Allergien, Wechseljahren und Stress.
Die Hormonschwankungen in den Wechseljahren, besonders in der Perimenopause, haben Einfluss auf dein Immunsystem. Sie führen nämlich dazu, dass du teilweise einen relativ hohen Östrogenspiegel hast, während das Progesteron (durch ausbleibende Eisprünge) niedriger ist. Dieses zu viel an Östrogen fördert die Freisetzung von Histamin – dem Botenstoff, der für viele allergische Reaktionen verantwortlich ist. Allergene, die uns früher kalt ließen, bringen uns jetzt aus der Fassung.
Das kann sich auf verschiedene, manchmal überraschende Weisen zeigen:
- Deine Kindheitsallergie gegen Erdbeeren, die du längst vergessen hattest, meldet sich plötzlich beim Sommerpicknick zurück.
- Bekannte allergische Reaktionen fallen stärker aus als gewohnt
- Deine Haut reagiert auf den Modeschmuck auf einmal mit roten Pusteln
- Du bekommst schlechter Luft und entwickelst Asthmasymptome
- In Stresssituationen nimmst du das alles stärker wahr
Nach einem stressigen Tag im Büro bemerkst du dann vielleicht, dass deine Allergie sich stärker zeigt als sonst. Als ob dein Körper dir sagen möchte: “Hey, ich brauche eine Pause!”
Denn der erhöhte Cortisolspiegel durch Stress wirkt wie ein Verstärker für deine allergischen Reaktionen. In stressigen Phasen produziert dein Körper noch mehr Histamin, was die Auswirkungen deiner Allergie also noch intensiver macht. Das erklärt, warum sich Allergien besonders in herausfordernden Situationen verschlimmern.
Ich erinnere mich an meine Neurodermitis als Kind, die irgendwann weg war und in einer emotional sehr belastenden Situation in meinem Leben wieder voll ausbrach. Forschungen zeigen, dass psychischer Stress ebenfalls einen großen Einfluss auf Nesselsucht und allergisches Asthma hat.
Wenn du Allergikerin bist, ist das also ein weiterer Anlass, dir mehr Pausen und bewusste kleine (oder große) Auszeiten zu nehmen.
4. Deine Verdauung in den Wechseljahren – hier geht’s um dein Wohlbefinden
Verdauung und Darmgeschichten sind ja eher nicht so das beliebteste Smalltalk-Thema. Und das, obwohl bis zu 70% der Frauen in den Wechseljahren Verdauungsprobleme leider allzu gut kennen. Ich finde, wir sollten mal genauer draufschauen.
Einige von uns erleben es das erste Mal während der Wechseljahre: Der Bauch macht plötzlich, was er will: mal Verstopfung, mal Durchfall, dann wieder Blähungen. Auch, wenn du dich eigentlich gesund ernährst.
Dein Darm ist ein faszinierendes Organ mit einem eigenen Nervensystem, das oft als Bauchhirn bezeichnet wird. Dieses System reagiert super sensibel auf die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren – und auf Stress.
Durch die Schwankungen und den langsamen Rückgang von Progesteron und Östrogen können sich Veränderungen auf verschiedene Weise zeigen:
- Verstopfung, weil deine Darmmuskulatur sich langsamer bewegt
- Sodbrennen, da der Magenverschluss evtl. nicht mehr so gut funktioniert
- Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Blähungen nach dem Essen, weil weniger Verdauungsenzyme produziert werden
- Das Mikrobiom gerät aus dem Gleichgewicht und eher unfreundliche Gesellen schaffen es, sich zu vermehren (und verbreiten dann im wahrsten Sinne schlechte Stimmung)
- Eine empfindliche Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel bzw. neue Unverträglichkeiten bei Lebensmitteln, die du früher gut vertragen hast
- Die Darmbarriere wird durchlässiger, wodurch …
- … sich die Aufnahme von Nährstoffen verändert, was wiederum einen Mangel an diesen Nährstoffen nach sich ziehen kann
- … dein Immunsystem überstimuliert wird und es zur Entwicklung von Autoimmunkrankheiten kommen kann
Dass Stress dir auf den Bauch schlägt, hast du wahrscheinlich auch schon vorher mal gemerkt. In angespannten Situationen musstest du vielleicht ganz schnell auf die Toilette, hattest Bauchkrämpfe und Verdauungsbeschwerden, die sich in ruhigen Momenten wieder besserten.
Während einer akuten Stressreaktion deines Körpers geht es – zum Glück meist nur noch vermeintlich – um Leben oder Tod. Deine ganze Energie wird gebraucht, um dich kampf- oder fluchtfähig zu machen. Die Verdauung ist in dem Moment nebensächlich und kann warten. Dein Darm produziert dann weniger Schleimstoffe und ist weniger durchblutet. Kurzzeitig kein Problem.
Aber was passiert bei längeren Stressphasen?
- Stresshormone verlangsamen die Darmbewegung, was zu Verstopfung führen kann
- Die Durchblutung des Verdauungstrakts wird weiter reduziert
- Entzündungsprozesse im Darm nehmen zu
- Die Zusammensetzung der Darmflora verändert sich weiter ungünstig
Stress beeinflusst also deine Darmgesundheit und gleichzeitig auch dein Wohlbefinden. Denn dein Darm ist nicht nur für die Verdauung wichtig. Er produziert auch wichtige Hormone wie das “Glückshormon” Serotonin, das deine Stimmung beeinflusst. Serotonin ist ebenfalls für einen guten Schlaf wichtig, denn es ist ein Grundstoff für das “Schlafhormon” Melatonin.
Eine gesunde Darmflora ist also entscheidend für dein Gesamtwohlbefinden. Forschungsergebnisse zeigen, dass gezielte Entspannungstechniken und stressreduzierende Maßnahmen die Darmgesundheit in den Wechseljahren deutlich verbessern können. Dein Darm reagiert relativ schnell auf positive Veränderungen. Schon kleine, regelmäßige Entspannungsübungen können einen großen Unterschied machen und deine Verdauung unterstützen.
5. Tinnitus in den Wechseljahren: Ohrgeräusche als Weckruf
Brummm, Fiiieeeep, Schschschsch, Rinnnggg. Let’s talk about Tinnitus. Diese manchmal mehr, manchmal weniger und oft zum verrückt werdenden, störenden Ohrgeräusche. Sie können sich als Pfeifen, Rauschen, Klingeln oder Brummen bemerkbar machen und in den Wechseljahren vermehrt oder verstärkt auftreten.
Überraschenderweise spielen unsere Hormone auch hier eine Rolle. Es gibt tatsächlich Rezeptoren für Östrogen in deinen Ohren. Die sind wirklich überall. Das erklärt, warum der sinkende Östrogenspiegel während der Wechseljahre das Hörvermögen und die Entstehung von Tinnitus beeinflussen kann. Hinzu kommt, dass die hormonellen Veränderungen zu einer verminderten Durchblutung im Ohr führen können und die Empfindlichkeit für Geräusche erhöhen.
Aber auch schon bevor wir mit weniger Östrogen klarkommen müssen, nämlich in der Perimenopause, sind wir anfälliger für das Auftreten eines Tinnitus. In dieser Phase schwanken die Hormonspiegel am stärksten und unser Progesteron wird weniger. Progesteron hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem und hilft, die Wirkungen von Cortisol, dem Hauptstresshormon, auszugleichen. Fehlt es, sind wir deutlich stressanfälliger. Dazu kommt, dass auftretende Schlafstörungen und entsprechender Schlafmangel in dieser Zeit unsere Fähigkeit, mit Stress umzugehen, gelinde gesagt beeinträchtigen.
Was heißt das für den Tinnitus? Dauerhafter Stress im Wechsel kann ihn auslösen oder verschlimmern. Gleichzeitig verursacht das ständige Wahrnehmen von Ohrgeräuschen oftmals wieder Stress – ein Kreislauf, den man eher nicht haben will. Auch die Wahrnehmung der Geräusche wird durch Stress verstärkt.
Obwohl Tinnitus nicht per se gefährlich ist, kann er wirklich nervend und belastend sein. Zumindest ist er ein deutliches Signal deines Körpers, mehr auf dich zu achten, hinzuhören (!) und zu überlegen, wie du einen besseren Umgang mit deinem Stress finden kannst – für eine bessere Lebensqualität in dieser Übergangsphase.
Fazit: Nimm die Warnsignale deines Körpers ernst
Andauernder Stress in den Wechseljahren ist nicht von Vorteil. Das hast du wahrscheinlich schon vor dem Lesen dieses Beitrags selbst wahrgenommen. Die beschriebenen, eher überraschenden körperlichen Signale – von kribbelnden Extremitäten über Gedächtnisprobleme bis hin zu Tinnitus – sind allerdings wichtige Warnsignale deines Körpers. Die solltest du wirklich ernst nehmen, damit es nicht zu anhaltender Erschöpfung, verstärkten Wechseljahresbeschwerden und ernsten gesundheitlichen Problemen kommt.
Mein abschließender Impuls für dich ist daher: Beobachte deinen Körper bewusst. Wann genau spürst du diese oder auch andere Stresssignale? Hast du Zugang zu deinen Körperempfindungen? Vielleicht funktionierst du gerade auch einfach nur noch und hast das Fühlen “auf irgendwann mal” verschoben. Das ist verständlich, ich kenne das von damals nur zu gut. Ich wünsche dir, dass du dir jetzt die Zeit nimmst und achtsam in dich hinein lauschst. Du kannst nur gewinnen.
Ich bin neugierig und würde von dir gerne wissen: Wie äußert sich zu viel Stress in der Lebensmitte bei dir? Verrate es mir gerne im Kommentar.
Bald findest du an dieser Stelle auch Hinweise auf noch kommende Artikel zum Thema Stress in den Wechseljahren, natürlich auch mit möglichen Lösungsvorschlägen.
Denn eines ist sicher: Die Wechseljahre sind keine Phase, die du einfach durchstehen musst. Ich bin der Überzeugung, dass du die Wechseljahre nutzen kannst, um dir eine richtig gute zweite Lebenshälfte zu erschaffen. Wenn du lernst, auf die Signale deines Körpers zu hören und gut für dich zu sorgen. 💚